Der
kleine Stern - Eine Weihnachtsgeschichte
Der
kleine Stern stand wie jede Nacht am Himmel und leuchtete vor sich hin. Wie so
oft dachte er über sein Leben nach. Konnte es alles sein nur am Himmel zu
stehen und zu leuchten? Er wollte viel lieber ein Abenteuer erleben. Die
anderen Sterne hatten ihm schon viel von der Menschenwelt erzählt. Er war neugierig
geworden. Besonders der große alte Stern mit dem langen Schweif hatte so viel
erlebt. Er leuchtete schon seit vielen Tausend Jahren. Der alte Stern war schon
so oft bei den Menschen gewesen und hatte Licht und Trost gespendet. Er konnte
viele Kinder zum Lachen bringen mit seiner Wärme. Er war das Vorbild des
kleinen Sterns und eines Tages wollte der kleine Stern auch so einen langen
Schweif haben. Der wollte auch Licht und Trost und Wärme spende. „Wenn nicht
jetzt dann nie“, dachte der kleine Stern. Er machte sich auf den Weg. Er flog
viele Tage und Nächte und kam der Erde immer näher. So nah wie jetzt war er
noch nie gewesen. Und dann war er da. Voller Freude und hell leuchtend flog der
Stern langsam auf eine Stadt zu. Mit seinem Licht berührte er viele Menschen
und schenkte ihnen Freude. Mit jedem Lachenden Gesicht wurde der kleine Stern
heller, aber er bekam keinen Schweif. So sehr er sich auch anstrengte, er
leuchtete nur sehr hell. Traurig flog der Stern weiter. Viele Tage schenkte er
Wärme und Trost, aber der Wunsch nach einem Schweif ließ ihn nicht los. An
einem Tag, das Jahr neigte sich dem Ende zu, kam er in eine neue Stadt. Es war
schon spät und kein Mensch war mehr unterwegs. Also flog er weiter. Es war fast
überall dunkel, die meisten Menschen schliefen bereits. Aber da brannte noch
ein Licht! Neugierig flog der kleine Stern darauf zu. Es war ein Stall in dem
das Licht brannte. Etwas unsicher blieb er am Eingang stehen. In dem Stall sah
er einen Ochsen und einen Esel. Aber auch ein Mann und eine Frau. Die Frau
hatte ein kleines Kind auf dem Arm. Plötzlich sah die Frau auf und entdeckte
ihn. Sie lächelte: „Komm doch herein, kleiner Stern.“ So flog der Stern ihn den
Stall. Kaum war er darin als er hellen Gesang vernahm. Draußen wurde es so hell
wie am Tag. Aber es war doch Nacht. Der kleine Stern war verwirrt. Da erschienen
Engel an der Tür. „Fürchtet euch nicht. Euch ist heute Nacht der Heiland geboren,
der da sein wird der König.“, sagte der vorderste Engel. Dann wandte er sich an
den kleinen Stern: „Kleiner Stern, leuchte hell am Himmel und verkünde die
Geburt des Retters.“ Der Gesang steckte den kleinen Stern an und er begann so
hell zu leuchten wie er noch nie geleuchtet hatte. Er schlug Saltos in der
Luft. „Ja, klar mach ich das.“ rief er. „Dafür benötigst du nur noch eines.“,
sagte der Engel. Er hob die Hand und der kleine Stern war mit wärme erfüllt.
Aber irgendwas war anders. Er fühlte sich länger. Er sah an seinem Körper
herunter. „Das gibt’s doch nicht“, entfuhr es ihm. Er hatte einen Schweif.
Genauso wie der alte Stern. Jubelnd und voller Freude flog er hinaus und
platzierte sich am Himmel direkt über dem Stall. Er leuchtete hell und wunderschön.
Sein Wunsch war in Erfüllung gegangen. Er hatte einen Schweif bekommen. Und so
flog er am Himmel hin und her und leuchtete hell und wunderschön.
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